Loveparade 2007 - Love is everywhere

Event der Superlative zog 1,2 Millionen Fans nach Essen

Essen, 26.August 2007. „Die Stimmung war unglaublich, noch besser als in Berlin“,
jubelte Rainer Schaller, Geschäftsführer der Loveparade und Inhaber des
Hauptsonsors McFit. Schaller weiter: „Ich bin überwältigt, mit welcher Herzlichkeit wir
in Essen empfangen wurden.“

1,2 Millionen begeisterte Fans feierten gestern den Auftakt der Loveparade
Metropole Ruhr 2007–2011 und verwandelten die Essener Innenstadt in einen
riesigen Dancefloor. Dort versetzten Stars der internationalen Electronic Dance
Music-Szene wie ATB, Mousse T. und Westbam bei strahlend blauem Himmel und
sonnigen Temperaturen die Stadt in einen Ausnahmezustand. Auch Essens
Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger war beeindruckt von den partybegeisterten
Menschenmassen, als er um 17.30 Uhr die Besucherzahlen verkündete: „Das war
Lebensfreude pur. Wenn man die vielen begeisterten Menschen gesehen hat, dann
begreift man, hier zeigt sich das Lebensgefühl einer ganzen Generation.“ Überwältigt
zeigte sich auch Rainer Schaller: „Ich freue mich riesig über diesen Erfolg. Es war
eine große Herausforderung für uns, die Party in nur zwei Monaten unter völlig
neuen Rahmenbedingungen zu organisieren. Das Love-Weekend hat unsere
Erwartungen übertroffen und gezeigt, dass die Metropole Ruhr als Austragungsort
genau die richtige Wahl ist.“

Ergebnis dieses organisatorischen Kraftakts war eine Party der Superlative: Das
Spektakel auf der 300 Tonnen schweren und rund 800 Quadratmeter großen Bühne
am Berliner Platz löste beim Publikum wahre Begeisterungsstürme aus. Die Musiker
präsentierten das ganze Spektrum der elektronischen Tanzmusik – von Minimal über
Trance, House, Techno, Elektro bis zu Disco und Elektropop. Die Loveparade-
Veranstalter hatten das Musikkonzept in diesem Jahr weiter entwickelt: Zum ersten
Mal traten auch nationale und internationale Live-Acts auf wie Octave One aus den
USA, Booka Shade aus Deutschland oder Fairmont aus Kanada. Darüber hinaus
erweiterten die Veranstalter das Programm mit dem Auftritt der Blue Man Group.
Insgesamt waren Künstler aus sieben Nationen vertreten – aus Großbritannien,
USA, Italien, den Niederlanden, Rumänien, Kanada und Deutschland.
27 Floats aus sieben Ländern starteten Samstag auf der Parade. Mit dabei waren
Wagen aus Südafrika, Australien, den Niederlanden, Argentinien, Mexiko, Spanien
und Deutschland. Auf den Floats legte die internationale DJ-Elite auf.
Erstmals war die Loveparade ein Ereignis für eine ganze Region, da sie im Rahmen
des „Love-Weekends“ vier Tage lang Städte übergreifend gefeiert wurde: Vom 23.
bis 26. August fanden in den Clubs und Veranstaltungshallen der Metropole Ruhr
über 120 Partys statt, mehr als 700 internationale Künstler machten über 1.000
Stunden Musik. Ganz nach dem Motto „Love is everywhere“ konnten die Anhänger
der Elektromusikszene in aller Welt die Parade im Internet und im Fernsehen
verfolgen. So wurden selbst in den USA, in Afrika, Lateinamerika und Australien
Bilder aus Essen ausgestrahlt.

Mit dieser weltweit beachteten, friedlichen Musikveranstaltung ist die kulturelle
Vielfalt der Metropole Ruhr um eine riesige Attraktion reicher geworden,“ betonte
Hanns-Ludwig Brauser, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung metropoleruhr
GmbH, der sich auch über die wirtschaftliche Bedeutung des Mega-Events freute.
„Die Bilder, die von der Metropole Ruhr in die Welt gegangen sind, sind
unbezahlbar“, so Brauser. Dabei verlief die Veranstaltung mit kleineren
Zwischenfällen insgesamt ruhig: „Ich bin mit dem Einsatzverlauf sehr zufrieden“,
erklärte der Einsatzleiter der Polizei, Fritz Unterberg. Der Leiter der Essener
Feuerwehr, Ulrich Bogdahn: „Die Stimmung war ausgelassen und friedlich, trotz der
Ausmaße dieser Veranstaltung. Besonders die Hilfsbereitschaft der Besucherinnen
und Besucher untereinander war vorbildlich. Hervorragend haben auch die
beteiligten Hilfeorganisationen gearbeitet: Arbeiter Samariter Bund (ASB), Deutsches
Rotes Kreuz (DRK), Malteser Hilfsdienst (MHD), Johanniter Unfall Hilfe (JUH) und
die Helfer des Technischen Hilfswerkes (THW) waren im ständigen Einsatz.
Und so fühlten sich auch die Fans in Essen wohl: Laut GFK-Studie gefiel 92,7
Prozent der Besucher die Veranstaltung gut bis sehr gut. 95 Prozent wollen nächstes
Jahr wieder zur Loveparade kommen. Jeder Besucher gab durchschnittlich 95 Euro
aus.

"Die Loveparade 2007 hat ihre Vorgänger in Berlin eindeutig getoppt, noch nie hat
die Parade so viele Künstler und Partys gesehen, wie an diesem Love-Weekend hier
in der Metropole Ruhr“, zog Rainer Schaller Resümee. Bereits jetzt fragen viele
Künstler schon für die Veranstaltung im nächsten Jahr an. „Wir haben den Zug der
Loveparade Metropole Ruhr 2007 – 2011 hier in Essen ins Rollen gebracht, dieser
ist, so zeigt die Begeisterung für den Event, nicht mehr aufzuhalten. Zügig werden
nun die Planungen mit der Stadt Dortmund für die Loveparade 2008 begonnen“, so
Rainer Schaller. „ Vier weitere Jahre haben wir nun mindestens die Loveparade in
unserer Region. Dortmund 2008, anschließend Bochum, Duisburg und
Gelsenkirchen können nun auf die positiven Erfahrungen aus Essen aufbauen. Wir
alle können uns schon jetzt auf diese Events freuen.“

Weitere Zahlen und Fakten

Touristikzahlen

Die Loveparade wirkte sich positiv auf das Hotellerie- und Gastronomiegewerbe in
Essen aus. Von den insgesamt rund 6.000 Betten im Essener
Beherbergungsgewerbe waren für das Wochenende 25. / 26. August über 80
Prozent belegt.
Bereits seit Anfang August waren die Hotels im Low Budget Bereich, die
Gruppengästehäuser und die Jugendherberge in Essen ausgebucht. Seit Mitte des
Monats waren auch die Hotels der 2- und 3-Sterne-Kategorie durch Loveparade-
Reservierungen komplett belegt. Stornierte Zimmer wurden direkt wieder belegt. Die
Touristikzentrale Essen nahm Buchungen bis in die Nachbarstädte Mülheim,
Oberhausen, Gelsenkirchen und Bochum vor. In Essen profitierten auch die Hotels
im 4- und 5-Sterne-Segment von der Veranstaltung. „Komplett belegt“, meldeten
ebenfalls die Bed & Breakfast-Agenturen in Essen, gleiches galt für die
Privatzimmervermittlung über die Zollverein Touristik.

Verkehrslage

Das Verkehrskonzept der Essener Verkehrs-AG (EVAG) ist aufgegangen. Alle UBahnen
waren durchgehend voll besetzt.
Die Straßenbahnen wurden durch Busse verstärkt. Die Shuttleangebote wurden
nicht in dem Maße benötigt, wie kalkuliert. Weil Bus und Bahn überproportional
genutzt wurden, hat sich die Situation auf den Straßen entspannt. Deshalb wurden
30 Shuttlebusse abgezogen und im Essener Stadtgebiet eingesetzt, um die
Straßenbahnlinien zu unterstützen. Der Busverkehr zu den Verknüpfungspunkten lief
planmäßig.
Die EVAG-Leitstelle meldet, dass der überwiegende Teil der Raver mit dem Fernund
Nahverkehr angereist sind. Der ÖPNV hatte eine Traumquote.
Der äußere Cityring in Essen musste nur teilweise und zeitweise gesperrt werden.
Das Verkehrskonzept für den Individualverkehr ist ebenfalls voll aufgegangen. Durch
die erfreulich hohe Besucherzahl waren Wartezeiten an den Knotenpunkten des
ÖPNV unvermeidlich. Nur wenige Autos mussten in der Zeit von Freitag abend bis
Samstag morgen abgeschleppt werden. Insgesamt waren es 86 Fahrzeuge.

Straßenreinigung

Bereits am Vorabend der Loveparade wurden insgesamt 63 Behälter à 1,1
Kubikmeter an den Straßensperren aufgestellt sowie 125 silberne Behälter à 240
Liter an den Cateringständen. Sechs mobile Teams entleerten die silbernen Behälter
schon während der Parade. Sie waren damit beschäftigt, die Cateringstände mit
neuen Müllsäcken zu versorgen und Scherbenhaufen zu entfernen. Insgesamt
wurden auf diesem Wege 4.500 Müllsäcke allein an den Cateringständen entsorgt.
Um 21.30 Uhr starteten die „Floats“ der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE):
Insgesamt 24 Mitarbeiter kümmerten sich als erstes um die Strecke. Zuerst wurde
eine Fahrspur geräumt und anschließend die Straße mit insgesamt 24 großen
Fahrzeugen gereinigt: Zwölf Großkehrmaschinen (teilweise mit Schneepflug),
Radladern, Umleerern, Abrollern, Laubsaugern. Gleichzeitig kümmerte sich ein
weiteres Team um die Reinigung des angrenzenden nördlichen Bereiches der
Strecke bis hin zum Viehofer Platz. Um 24 Uhr waren zwei weitere Reinigungsteams
im Einsatz, die ihr Augenmerk auf die südliche Teilstrecke (ab Varnhorstkreisel) und
westliche Teilstrecke (rund um die Friedrich-Ebert-Straße) gelegt haben.
Die Reinigung des Berliner Platzes begann auf Anforderung des Veranstalters um
ca. 1 Uhr, so dass dort schon in der Nacht mit dem Abbau der Bühne begonnen
werden konnte. Bereits gegen 2 Uhr waren die Reinigungsarbeiten im Bereich
Katzenbruchstraße/ Stoppenberger Straße erledigt, so dass die EVAG ihren
Gleisbetrieb ab 6.45 Uhr wieder aufnehmen konnte.
Die Reinigungsarbeiten gehen aber auch am heutigen Sonntag noch mit mehreren
Teams unter Einsatz von Groß- und Kleinkehrmaschinen, Sperrmüllfahrzeugen und
Reinigungs-Lkws, aber vor allem vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen weiter. Bei
Bedarf werden sie sogar noch von der folgenden Nachtschicht weitergeführt werden.
Insgesamt waren ca. 300 Mitarbeiter der EBE im Rahmen der Loveparade von
Freitag Nacht bis Sonntag Nacht tätig. 275 davon allein für die Reinigung im
Anschluss an die Parade, 16 Mitarbeiter schon während der Parade und 12
Mitarbeiter vor der Parade für die Behälterauslieferung und –aufstellung. Hinzu
kommen noch ca. 20 Mitarbeiter im Verwaltungsbereich.
Technische Hilfsmittel waren: 12 Großkehrmaschinen (einschl. Schneepflug), 2
Radlager, 6 Containerfahrzeue, 1 Laubsauger, 25 Kleinkehrmaschinen, 24
Reinigungs-Lkws, 5 Tonnentauschfahrzeuge, 40 Laubblasgeräte.
Bis um 11.30 Uhr wurden 90 Tonnen Müll/ Reinigungsabfälle im Müllheizkraftwerk
Karnap entsorgt, das wegen der Loveparade von Mitternacht bis Sonntag 18 Uhr
geöffnet hat.